Der Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand ist ein bedeutender Schritt im Leben. Dabei gibt es verschiedene Wege, wie dieser Übergang gestaltet werden kann – je nachdem, welche persönlichen und finanziellen Möglichkeiten jemand hat.
In unseren Vorträgen und Seminaren zeigen wir, dass der Weg in die Altersrente nicht immer derselbe sein muss. Die klassische (Regel-)Altersrente tritt normalerweise mit Erreichen der Regelaltersgrenze ein. Aber auch ein vorgezogener Rentenbeginn ist möglich – etwa über die vorgezogenen Altersrenten, die unter bestimmten Voraussetzungen bereits vor der Regelaltersgrenze gezahlt werden.
Besonders interessant ist das Flexi-Modell, das eine Kombination von Teilzeitarbeit und Teilrente ermöglicht. Diese „Flexirente“ erlaubt einen gleitenden Übergang und bietet mehr Freiheit, den Rentenbeginn an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Für Beschäftigte, die früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden wollen, aber keine vorgezogene Altersrente beanspruchen möchten, gibt es die Möglichkeit von Altersteilzeit oder Zeitwertkonten.
Überblick über die Möglichkeiten des Übergangs von Arbeit in Rente
Altersteilzeit – Ein gleitender Übergang in die Rente
Die Altersteilzeit ist eine bewährte Möglichkeit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Arbeitszeit in den letzten Berufsjahren zu reduzieren und damit den Übergang in den Ruhestand flexibler zu gestalten. Sie bietet den Vorteil, dass man nicht abrupt von Vollzeit in die Rente wechselt, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg weniger arbeitet.
In der Praxis gibt es zwei Modelle der Altersteilzeit:
- Das Gleichverteilungsmodell (Teilzeitmodell)
Hier wird die Arbeitszeit während der gesamten Altersteilzeitphase reduziert – zum Beispiel auf die Hälfte der bisherigen Arbeitszeit. -
Das Blockmodell
Dabei arbeitet man in der ersten Hälfte der Altersteilzeit wie bisher (Vollzeit) weiter und geht danach in eine Freistellungsphase über, in der man gar nicht mehr arbeitet. So kann man sich schon früher an den Ruhestand gewöhnen und dennoch die Vorteile der Altersteilzeit nutzen.
Die Altersteilzeit wird finanziell gefördert: Durch Aufstockungsbeträge des Arbeitgebers bleibt das Einkommen in der Regel deutlich über dem Teilzeitgehalt. Außerdem gibt es zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung, um spätere Nachteile bei der Rente auszugleichen.
Wichtig ist: Altersteilzeit ist eine freiwillige Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber – es gibt keinen gesetzlichen Anspruch. Wer darüber nachdenkt, sollte sich also rechtzeitig informieren und mit dem Arbeitgeber sprechen.
Das Modell Zeitwertkonto – eine flexible Alternative zur Altersteilzeit
Nicht für alle ist die Altersteilzeit das passende Modell, um den Übergang in die Rente zu gestalten. Eine attraktive Alternative ist das Modell des Zeitwertkontos. Hierbei spart der Arbeitnehmer über die Jahre hinweg Zeitguthaben – zum Beispiel durch nicht genommenen Urlaub, Überstunden oder Sonderzahlungen. Diese Guthaben werden auf ein separates Konto eingezahlt und wachsen im Laufe des Erwerbslebens an.
Der Clou: In der Zeit vor der (Regel-)Altersrente kann der Arbeitnehmer dann eine Auszeit nehmen – finanziert durch das angesparte Guthaben. So ist es möglich, schon vor dem eigentlichen Rentenbeginn nicht mehr zu arbeiten und dennoch ein gesichertes Einkommen zu haben.
Vorteile des Zeitwertkontenmodells:
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Flexibilität: Man kann selbst entscheiden, wann und wofür man das Guthaben in Anspruch nimmt.
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Finanzielle Sicherheit: Während der Freistellungsphase erhält man weiterhin ein regelmäßiges Einkommen.
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Gestaltungsspielraum: Besonders für diejenigen, die nicht in Teilzeit arbeiten möchten, aber früher aus dem Berufsleben ausscheiden wollen, ist das Modell attraktiv.
Anders als bei der Altersteilzeit ist man hier nicht mehr an eine reduzierte Arbeitszeit gebunden.
Wer plant, das Modell zu nutzen, sollte sich frühzeitig informieren: Wichtig ist, dass der Arbeitgeber entsprechende Vereinbarungen anbietet und das Zeitwertkonto vertraglich geregelt wird.
Die Flexirente – mehr Freiheit beim Übergang in die Rente
Mit der Flexirente hat der Gesetzgeber ein Modell geschaffen, das Arbeitnehmern mehr Gestaltungsfreiheit für den Renteneintritt bietet. Anders als bei der klassischen Rente oder der Altersteilzeit kann man hier entscheiden, wie man den Übergang in die Rente individuell gestalten möchte – mit oder ohne Reduzierung der Arbeitszeit.
Was bedeutet Flexirente konkret?
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Früherer Renteneintritt: Wer möchte, kann bereits vor der Regelaltersgrenze eine Teilrente beziehen – und gleichzeitig weiter arbeiten.
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Kombination von Arbeit und Rente: Man kann selbst bestimmen, in welchem Umfang man noch arbeiten möchte, um so das Einkommen und die Rente zu kombinieren.
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Keine feste Reduzierung der Arbeitszeit: Anders als bei der Altersteilzeit muss die Arbeitszeit nicht zwingend reduziert werden. Viele arbeiten in Teilzeit weiter, andere auch in Vollzeit – es ist die eigene Entscheidung.
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Zusätzliche Rentenpunkte: Wer über die Regelaltersgrenze hinaus weiterarbeitet, zahlt weiter Beiträge zur Rentenversicherung und kann dadurch die eigene Rente noch erhöhen.
Was bringt die Flexirente?
Die Flexirente bietet besonders viel Freiheit, den Übergang in den Ruhestand nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Das ist ein großer Vorteil für alle, die nicht abrupt aus dem Erwerbsleben ausscheiden möchten, sondern flexibel weiterarbeiten wollen – ob mit reduziertem oder unverändertem Pensum.
Wichtig ist eine gute Beratung, um zu prüfen, wie sich die Kombination aus Teilrente und Hinzuverdienst auf die spätere Rente auswirkt. Aber eines ist sicher: Mit der Flexirente gibt es mehr Spielraum, um den Ruhestand so zu gestalten, wie es zur eigenen Lebenssituation passt.
Unsere Unterstützung: Beratung, Vorträge und Workshops für flexible Altersübergänge
Als erfahrene Beraterinnen und Berater unterstützen wir nicht nur Einzelpersonen, sondern auch ganze Kollektive – etwa Unternehmen, Personalabteilungen oder Betriebsräte – bei der Entwicklung und Umsetzung von flexiblen Übergangsmodellen in den Ruhestand.
Ob Flexirente, Altersteilzeit oder das Modell des Wertguthabens: Wir helfen dabei, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, rechtliche Fragen zu klären und maßgeschneiderte Lösungen für alle Beteiligten zu erarbeiten.
Zusätzlich bieten wir praxisnahe Vorträge und Workshops an, die über die aktuellen gesetzlichen Möglichkeiten informieren und konkrete Umsetzungswege aufzeigen. Damit sichern wir gemeinsam einen reibungslosen und fairen Übergang in die Rente – abgestimmt auf die Bedürfnisse des Unternehmens und der Beschäftigten.
Für weitere Informationen und Angebote einfach fragen!